Acrylharz Mit Härter härtbarer Flüssigkunststoff auf Acryl-Basis
Adhäsion Adhäsionskräfte bewirken den Zusammenhalt zwischen Kleber und Fügeteil
AFK Aramid-Faser- verstärkter Kunststoff
Altropol Hersteller von Polyurethanen und Epoxydharzsystemen
Anisotropie die Eigenschaften sind vollkommen richtungsabhängig (in allen Richtungen unterschiedlich). Gegenteil von Isotropie
Aramid Aromatisches Polyamid
Arbeitsaufnahmevermögen siehe auch Energieaufnahmevermögen
Aromatisch Fachspezifische Bezeichnung chemischer Verbindungen, die zur Klasse der Aromaten gehören (subjektive Bewertung, geruchs- oder geschmacksintensiver Stoffe)
Atlas Atlasbindung, Webart für Gewebe
Aushärtungsprozess Reaktion des Harzes und des Härters während der Herstellung eines FVW
Autoklav Vorrichtung, in der gleichzeitig hohe Temperaturen und hohe Drücke erzeugt werden können
Avivage auch Präparation oder Schlichte (Sizing) genannt, dient der Verarbeitbarkeit von Garnen z.B. zu Geweben. Sie wird teilweise nach dem Weben durch Waschen (Aramid) oder thermische Entschlichtung (Glas) wieder entfernt. Sie kann aber auch als Haftvermittler zur Matrix (Carbon, Glas, Keramik) dienen.
Ballistischer Schutz Schutz gegen schnell fliegende Teile wie z.B. Projektile oder Metallsplitter
Baumwollflocken Füllstoff aus Baumwollfasern, ergibt eine gute Armierung der Matrix
Beracryl Acryl Giessharzsystem
Beschleuniger setzt die zur Vernetzungsreaktion notwendige Zeit bzw. Temperatur herunter
CFK Verbundstoff aus Kohlenstoffasern mit einer polymeren Matrix (“C”-Kohlenstoffaser-verstärkter Kunststoff) Carbon-Faser-Kunststoff
Coelan Markenname. Hersteller von 1-K Polyurethan-Beschichtungsmassen
Coeramik Polyurethan-Beschichtungsmasse für das Beschichten von Fliesen
Contryl gleich wie Beracryl aber wesentlich härter und feiner ausgesiebt
Corona-Behandlung Verfahren zur Erzeugung von elektrischen Entladungen auf der Oberfläche; erzeugt dort Sauerstoffanlagerungen
Delamination Ablösung der Faser von der Matrix oder Matrixriss parallel zu einer Laminatschicht
DIN Deutsche Industrie-Norm
Duromer Polymer, bei dem die Molekülketten über kovalente Bindungen dreidimensional verknüpft sind
Energieaufnahmevermögen Speicherfähigkeit der Energie einer Faser. Entspricht der Fläche unterhalb der Spannungs-Dehnungs-Kurve eines Materials
Epoxydharz Duroplastisches Reaktionsharz (Harz/Härter) Basis Epoxyd
Epoxydharz (EP) zulässige oder gebräuchliche Schreibweisen: Epoxydharz, Epoxidharz, Epoxy
exotherme Reaktion Reaktion, bei der Wärme frei wird
Faserbruch Versagen in einem FKV durch Bruch der Fasern
Faserfinish bei Kohlefasern Epoxydhaltiger Haftmittelüberzug zur Verbesserung der Haftung zwischen Faser und Matrix sowie zum Schutz der Faser gegen Herausziehen der Faser aus der Matrix
Filament Endlos-Einzelfaser
Finish bei Glasfilamentgeweben Haftmittelüberzug zur besseren Verbindung der anorganischen Glasfaser mit dem organischen Matrixharz. Unterschiedliche Qualitäten verfügbar (z.B. Silanschlichte, Finish I 550)
FKV Faserkunststoffverbund
Flammfest Wird nicht durch eine offene Flamme in Brand gesteckt
Formenharz thixotropes Harzsystem für die Formenherstellung
Fremdeinschluss Bei der Verarbeitung eingeschlossene Fremdpartikel, wie z.B. Staub- oder Schmutzteilchen
Füllstoff Zuschlagsstoffe zu Reaktionsharzen wie Polyester, Epoxydharz oder Vinylesterharz
FVW Faserverbundwerkstoff
G4 Polyurethan-Grundierung
Geflecht textile Flächen- oder Körpergebilde mit regelmässiger Fadendichte und geschlossenem Warenbild, deren Flecht-Fäden sich in schräger Richtung zu den Warenkanten kreuzen
Gelcoat Oberflächenharz für die erste Schicht in einer Form
Gelege Fasergelege ohne Webung
Gestricke siehe Gewirke
Gewebe Gewobene Gebilde aus Glas-, Carbon-, Aramid-Fasern oder auch andern Fasern
Gewirke textile Flächengebilde, die aus einem oder mehreren Fäden oder aus einem oder mehreren Fadensystemen durch Maschenbildung hergestellt sind
GFK Glas-Faser- verstärkter Kunststoff
Glasmatte Nicht gewobene Wirrfasergebilde aus Glasfasern
Glasübergangstemperatur (Tg) Temperatur, bei der die amorphen Bereiche eines Thermoplasten erweichen.Bei Duroplasten beschreibt der Tg den Temperaturwert, bei dem ein Übergang vom harten in einen glasartigen Zustand erfolgt. Bei Erreichen des Tg fällt die Matrixfestigkeit erheblich ab
Glasvlies Dünne Glasmatte im Bereich 30gm2 für harzreiche Oberflächen
Härter ist die zweite notwendige chemische Komponente zur Auslösung der Vernetzungsreaktion der Prepolymere zur Herstellung von Duroplasten oder Elastomeren; siehe Radikalbildner
Harz gleichbedeutend mit duromerer Matrix
Harzansatz Rezeptur zum Anmischen der verschiedenen Harzkomponenten (Harz, Härter, Beschleuniger und sonstiges)
Harzinjektionsverfahren Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus Harz mit geschlossenen Werkzeugen, in die Verstärkungsmaterialien eingelegt werden
HF-Faser Kohlenstoffasern (hochfest) mit hoher Zugfestigkeit (identisch mit HT-Faser)
HM-Faser Hochmodulige Kohlenstoffasern (High Modulus)
Hobbock Verpackungseimer aus Weissblech
HST-Faser Hochfeste Kohlenstoffaser mit hoher (high) Bruchdehnung (Strain) und hoher Festigkeit (Tenacity)
HT-Faser Kohlenstoffasern (High Tenacity) mit hoher Zugfestigkeit (identisch mit HFFaser)
Hybridwerkstoff hier: FVW, der zur Optimierung der Werkstoffeigenschaften mit mehreren Faserarten verstärkt ist
IM-Faser Kohlenstoffasern mit gleichzeitig hohen Festigkeiten und Elastizitätsmoduln (Intermediate Modulus)
Impact englisch für Stoss
Inert Inaktiv
Inhibitor chemische Verbindungen, die neu gebildete Radikale vernichten und somit den Start einer radikalischen Polymerisation verhindert, bis sie aufgebraucht sind
Isotropie Die Eigenschaften sind vollkommen richtungsunabhängig (in allen Richtungen gleich) Dies kann durch mindestens 3 Verstärkungsrichtungen (O°, ± 60°) mit gleichen Schichtdicken erreicht werden. Gegenteil von Anisotropie
Kevlar Markenname für Aramid von DuPont. Die Fasern wurden 1965 von DuPont entwickelt und unter dem Markennamen Kevlar zur Marktreife gebracht
Kevlargewebe Gewebe aus Kevlar
KFK Kevlarfaser-verstärkter Kunststoff
Kohlenstoff-Filamentgewebe kurz auch Kohlegewebe, Kohlenstoffgewebe, Carbonfasergewebe oder Carbon genannt
Köper Köperbindung, Webart für Gewebe
Kriechen Anwachsen der Dehnung mit der Zeit bei gleichzeitiger konstanter Last. Bei Kunststoffen, durch die viskoelastischen Eigenschaften bedingt hohe Kriechneigung bei Thermoplasten, geringe bei Duroplasten.
Kristallisation Bei niedrigen Temperaturen können Epoxydharze und Härter auskristallisieren. Dies wird erkennbar durch eine Eintrübung oder Verfestigung des Behälterinhalts. Es handelt sich hierbei um einen physikalischen Prozess. Durch Erwärmen der Produkte z.B. im Wasserbad über 2 – 3 h bei 60 °C löst sich die Kristallisation. Dieser Prozess ist ohne Qualitätseinbussen
Kurzfaser typische Faserlänge von faserverstärkten Formmassen (mm-Bereich)
Lagenaufbau schichtweiser Aufbau eines FVW, z.B. indem Verstärkungsgewebe mit Harz getränkt und ausgehärtet wird.
Laminat Schichtweise aufgebautes Bauteil (z.B. GFK-Laminat, CFK- Laminat etc.)
Laminataufbau Aufbau und Anordnung der einzelnen Schichten eines FVW
laminieren Schichtweiser Aufbau (Lammelieren / Laminieren z.B. mehrere mit Reaktionsharz getränkte Gewebe/Matten-Lagen aufbauen)
Langfaser typische Faserlänge, wie sie z.B. beim Pressen verwendet wird (cm-Bereich)
Leinwand Leinwandbindung, Webart für Gewebe
Liner Ein Wickelkern, der Funktionen (z.B. Dichtung) in Bauteilen übernimmt
Luftpore Bei der Verarbeitung entstandene Lufteinschlüsse im Material
Matrix Das die Faser umgebende Harzsystem
Matrixbruch Versagen in einem FVW durch Risse in der Matrix
Matrixwerkstoff der die Faser verbindende Werkstoff (z.B. Epoxydharz)
Matte Nicht gewobene Wirrfasergebilde
Mikrorissgrenze Dehngrenze, ab der erste Mikroschädigungen (Mikrorisse) im Laminat auftreten Mikroschädigungen kleinste Schäden im Laminat (z.B. Luftporen, Faser-Matrix-Ablösung, Matrixris)
Monomer wiederkehrende chemische Grundeinheit eines Polymeren, z.B. das Monomer Ethylen beim polymeren Polyethylen
Multicast 2 Polyurethan Giessharz
Neopox Widerstandsfähige Bodenfarbe auf Basis Epoxydharz
Neukadur Markenname von Altropol
Norpol W-70 Trennwachs-Paste auf Carnaubi-Wachs-Basis
Nullausdehnung keine Ausdehnung bei Erwärmung
Peroxid Härter für Polyesterharze. Setzen durch ihren Zerfall die Aushärtungsreaktion in Gang. Ihr Zerfall wird durch Wärme und Initiatoren beschleunigt
Polyaddition Chemische Reaktion, bei der die reaktionsfähigen Gruppen bzw. Enden der Monomere miteinander zu Polymeren reagieren (Epoxydharz).
Polyester Duroplastisches Reaktionsharz (Harz/Härter) Basis Polyester
Polykondensation wie Polyaddition, nur Abspaltung von Wasser bei der Reaktion
Polymer langes Kettenmolekül mit Monomeren als wiederkehrende Einheit
Polymerisation Chemische Reaktion, bei der unter Auflösung von Doppelbindungen (-C=C) aus monomeren Polymere entstehen
Polyurethan Kunststoff-Art
Prepreg vorgetränktes Fasergebilde, ein zum Verarbeiten fertiges, mit einem vorvernetzten Harzsystem getränktes textiles Halbzeug, das unter Druck und Hitze ausgehärtet wird
Pyrolyse Thermische Zersetzung chemischer Verbindungen
quasiiotrop nahezu gleiche Eigenschaften in alle Richtungen. Bei Faserverbundwerkstoffen. siehe auch isotrop und anisotrop
Radikal Atom bzw. Atomgruppe mit einem oder mehreren freien und ungepaarten Elektronen
Radikalbildner chemische Verbindungen, die durch energetische Initiierung (Wärme, Strahlung usw.) in Radikale zerfallen und eine radikalische Polymerisation starten
Roving Ein Roving besteht aus mehreren Filamenten
RT Raum-Temperatur
RTV Raum-Temperatur-vernetzend
Sandwich flächige Mehrschichtverbundkonstruktion, bestehend aus zwei hochfesten Aussenschichten und einer leichten, dicken Innenschicht, um ein hohes Flächenträgheitsmoment bzw. eine hohe Biegesteifigkeit zu erreichen
Scherfestigkeit interlaminare Quotient aus der Kraft, die zum Bruchversagen innerhalb der Scherfläche führt und der Scherfläche (DIN 65 148)
Schlichte Bei der Herstellung der Glasfasern mitaufgebrachter Verarbeitungsstoff. Sie ermöglicht aufgrund ihrer Schutzwirkung eine bessere Weiterverarbeitung (z.B. durch Weben). Webschlichten werden meist nach der textilen Verarbeitung entfernt
selbstverlöschend ohne äussere Energiezufuhr erstickt das Feuer
SFK Verbundwerkstoff aus synthetischen Fasern (Aramid) und einer polymeren Matrix (Synthesefaser-verstärkter Kunststoff)
Aushärtung siehe Vernetzung
Silan Organische Siliziumverbindungen, Verwendung insbesondere zur Verbesserung der Haftungseigenschaften von Oberflächen
Silikon Elastische Formmassen, deren Grundgerüst auf -Si-O- -Bindungen beruht. Sie werden als 1- und 2-Komponenten-Systeme angeboten (RTV-1 und RTV-2)
Style US-Style, Normierung für Gewebe
Temperung Nachträgliche Nachhärtung mit erhöhter Temperatur
Thermoplast-Prepreg Prepreg mit thermoplastischer Matrix
Thixotropiermittel Zuschlagsstoff der die thixotropie erhöht (macht Flüssigkeiten nicht ablaufend)
Topcoat wie Gelcoat, jedoch mit Lufttrockner für nachträgliche Beschichtungen nach der Entformung
Topfzeit Verarbeitungszeit
Überalterung Vorzeitige Aushärtung einer reagierenden Harzmasse infolge zu langer Lagerung bzw. Lagerung bei zu hoher Temperatur
unidirektional in eine Richtung ausgerichtete unidirektionale Schicht; Schicht aus in einer Richtung parallel abgelegten Fasern
UP ungesättigtes Polyesterharz
Vernetzung chemische Reaktion, bei der Polymerketten über kovalente Bindungen zu einem dreidimensionalen Netz verknüpft werden
Vinylester Duroplastisches Reaktionsharz (Harz/Härter) Basis Vinylester
Viskosität je höher der Wert, desto zähflüssiger das Material
Vlies Nicht gewobene Fasergebilde aus div. Fasern
Vliese textile Flächengebilde, deren Zusammenhalt im allgemeinen durch die den Fasern eigene Haftung bzw. durch chemische Binder gegeben ist
West System Markenname für Bootsbau Epoxydharze
WLB Werkstoff-Leistungsblatt. In diesen Normen sind Werkstoffe wie z.B. Verstärkungsgewebe genau spezifiziert. Erfüllt ein Gewebe die Anforderungen des WLB, ist es automatisch qualifiziert, also z.B. für den Flugzeugbau zugelassen.
Zuschlagstoff siehe Füllstoff